Wie bekommt man in der Schweiz einen Motorbootführerschein?

Wer in der Schweiz ein Motorboot führen möchte, braucht mehr als nur Begeisterung für das Wasser.

Ohne gültigen Motorbootführerschein – genauer gesagt: Den Schiffsführerausweis der Kategorie A – darfst du kein Motorboot mit einer Motorleistung von über 6 kW steuern.

Auf dem Bodensee liegt die Grenze sogar schon bei 4,4 kW.

Das bedeutet: Schon kleine Boote mit moderatem Motor fallen unter die Pflicht.

Grundsätzlich ist der Weg zur Bootsprüfung klar geregelt und machbar.

Von der Anmeldung beim Schifffahrtsamt über die Theorieprüfung bis zur praktischen Motorbootprüfung:

Wer weiss, was auf ihn zukommt, kann sich gezielt vorbereiten und spart Zeit, Geld und Nerven.

In diesem Blog erfährst du deshalb Schritt für Schritt, wie man in der Schweiz einen Motorbootführerschein bekommt.

Ausserdem zeigen wir dir, welche Kosten auf dich zukommen, was bei der praktischen Prüfung wichtig ist und worauf du bei der Motorleistung, dem Mindestalter und der Wahl der Kategorie achten musst.

Voraussetzungen für den Erwerb

Bevor du mit der Ausbildung startest, solltest du wissen, ob du überhaupt berechtigt bist, den Motorbootschein Kat. A zu machen.

Die wichtigsten Voraussetzungen im Überblick:

  • Mindestalter: Du musst mindestens 18 Jahre alt sein, um die Motorboot Kat. A zu erwerben.
  • Motorleistung: Der Motorbootführerschein ist in der Schweiz ab 6 kW Motorenleistung Pflicht – auf dem Bodensee bereits ab 4,4 kW.
  • Wohnsitz: Du benötigst einen Wohnsitz in der Schweiz, um den Führerausweis beantragen zu können.

Diese drei Bedingungen musst du erfüllen, bevor du dich beim Schifffahrtsamt anmelden und die ersten Schritte zur Bootsprüfung machen kannst.

So bekommst du den Motorbootführerschein Kategorie A

Der Weg zum Schiffsführerausweis Kategorie A besteht aus vier klaren Etappen.

Wenn du die Voraussetzungen erfüllst und die Prüfungen bestehst, darfst du Motorboote mit einer Motorleistung von mehr als 6 kW führen.

Die folgenden Schritte zeigen dir genau, wie du den Motorbootausweis Kat. A in der Schweiz bekommst.

Schritt 1: Anmeldung beim Schifffahrtsamt

Der erste Schritt auf dem Weg zum Motorbootausweis Kat. A ist die Anmeldung beim Schifffahrtsamt deines Wohnsitzkantons.

Ohne diese Anmeldung kannst du weder die Theorie- noch die praktische Prüfung ablegen.

Für die Anmeldung benötigst du folgende Unterlagen:

  • ein vollständig ausgefülltes Anmeldeformular
  • einen aktuellen Sehtest (nicht älter als 24 Monate)
  • ein aktuelles Passfoto
  • eine Kopie deines amtlichen Ausweises

Sobald alle Dokumente eingereicht sind, wirst du offiziell zur Theorieprüfung zugelassen.

Schritt 2: Theorieprüfung ablegen

Die Theorieprüfung ist Voraussetzung für die praktische Motorbootprüfung.

Sie besteht aus einem standardisierten Multiple-Choice-Test mit 60 Fragen.

Geprüft werden Kenntnisse zu folgenden Themen:

  • Verkehrsregeln auf Schweizer Seen und Flüssen
  • Navigation und Orientierung auf Gewässern
  • Sicherheitsvorschriften und Verhalten auf dem Wasser

Um die Prüfung zu bestehen, musst du mindestens 56 Fragen korrekt beantworten.

Unsere Bootsfahrschule Jehle bietet dir eine gezielte Vorbereitung mit erfahrenen Theorielehrpersonen und praxistauglichem Lernmaterial.

So kannst du den Stoff effizient lernen und gezielt auf die Prüfung hinarbeiten.

Die Theorieprüfung ist zwei Jahre gültig.

Innerhalb dieses Zeitraums musst du die praktische Prüfung bestehen, sonst verfällt das Ergebnis.

Schritt 3: Vorbereitung auf die praktische Prüfung

Nach bestandener Theorieprüfung kannst du dich auf die praktische Motorbootprüfung vorbereiten.

Diese findet auf einem Schulungsboot unter Aufsicht eines Experten statt.

Die Prüfung dauert in der Regel rund 60 Minuten.

Folgende Manöver und Situationen werden geprüft:

  • sicheres An- und Ablegen mit dem Motorboot
  • ein korrekt durchgeführtes Mann-über-Bord-Manöver
  • Steuerung des Motorbootes auf engem Raum
  • Verständnis für Sicherheitsmanöver und richtiges Verhalten auf dem Wasser

Unsere Bootsfahrschule Jehle bietet dir individuell abgestimmte Fahrstunden an, die dich Schritt für Schritt auf alle prüfungsrelevanten Inhalte vorbereiten.

Die Ausbildung erfolgt direkt auf dem Rhein bei Basel, in realer Prüfungsumgebung.

Die Anzahl der benötigten Lektionen ist nicht vorgeschrieben.

In der Praxis empfehlen sich jedoch rund 10 bis 15 Fahrstunden, je nach Fahrkönnen.

Schritt 4: Praktische Prüfung ablegen

Sobald du sicher mit dem Boot umgehen kannst, meldet dich deine Fahrlehrperson zur praktischen Prüfung an.

Diese wird von einer amtlich anerkannten Expertin oder einem Experten durchgeführt.

Während der Prüfung musst du zeigen, dass du das Motorboot sicher und verantwortungsvoll führen kannst.

Dein Verhalten im Fahrwasser, deine Fähigkeit zum Einschätzen der Umgebung und deine Kontrolle über das Boot werden genau beobachtet.

Wenn du bestehst, erhältst du den offiziellen Schiffsführerausweis der Kategorie A – auch bekannt als Motorbootausweis Kat. A.

Was kostet der Motorbootführerschein in der Schweiz?

Die Gesamtkosten für den Motorbootführerschein Kategorie A setzen sich aus mehreren Bausteinen zusammen:

Sehtest

Für die Anmeldung beim Schifffahrtsamt benötigst du einen aktuellen Sehtest.

Die Kosten dafür liegen je nach Anbieter bei etwa 20 CHF.

Dieser Test darf nicht älter als 24 Monate sein.

Theorieprüfung und Vorbereitung

Für die Theorieprüfung solltest du mit rund 200 CHF rechnen.

Dieser Betrag beinhaltet:

  • die Prüfungsgebühr
  • den Zugang zu Lernmaterialien und Übungsfragen
  • die Vorbereitung in Theorieunterricht oder in Eigenregie mit Lernhilfen

Fahrstunden

Die Anzahl der benötigten Fahrlektionen ist individuell und hängt vom Fahrkönnen ab.

Bei unserer Bootsfahrschule Jehle kostet eine Fahrstunde à 60 Minuten 100 CHF.

Als Richtwert empfehlen sich 10 bis 15 Fahrstunden, um optimal vorbereitet in die praktische Prüfung zu gehen.

Die Fahrten finden direkt auf dem Rhein in Basel statt, also auf demselben Gewässer, auf dem auch die Prüfung durchgeführt wird.

Praktische Prüfung

Die Gebühr für die praktische Motorbootprüfung beträgt ca. 170 CHF.

Diese wird separat vom Schifffahrtsamt erhoben.

Sie umfasst die Organisation der Prüfung sowie die Durchführung durch einen anerkannten Experten oder eine Expertin.

Ausstellung des Führerausweises

Nach bestandener praktischer Prüfung wird der Schiffsführerausweis Kategorie A ausgestellt.

Die Kosten dafür liegen bei rund 80 CHF und sind ebenfalls beim zuständigen Schifffahrtsamt zu bezahlen.

Gesamtüberblick

Wenn man alle Posten zusammenzählt, ergibt sich je nach Lernaufwand ein Gesamtbetrag zwischen 1’500 und 2’000 CHF für den vollständigen Erwerb des Motorbootausweises Kat. A.

Unsere Bootsfahrschule Jehle unterstützt dich dabei bei jedem Schritt!

Besonderheiten am Bodensee

Der Bodensee unterliegt nicht nur schweizerischem Recht, sondern wird gemeinsam von der Schweiz, Deutschland und Österreich verwaltet.

Daher gelten hier teilweise abweichende Regelungen für das Führen von Booten.

Wer auf dem Bodensee ein Motorboot oder Segelschiff führen möchte, muss die speziellen Anforderungen des Bodenseeschifferpatents kennen.

Motorleistung: Führerausweispflicht bereits ab 4,4 kW

Während auf den meisten Gewässern in der Schweiz ein Motorbootführerschein Kategorie A erst ab 6 kW Motorenleistung notwendig ist, liegt die Grenze auf dem Bodensee bereits bei 4,4 kW.

Das bedeutet: Auch kleinere Motorboote mit geringer Motorisierung sind führerscheinpflichtig, sobald sie diese Schwelle überschreiten.

Wer also mit einem leichten Boot auf dem Bodensee fahren will, benötigt unter Umständen bereits einen amtlichen Ausweis.

Segelfläche: Führerausweispflicht ab 12 m²

Auch bei Segelschiffen gibt es eine spezielle Regel: Ab einer Segelfläche von mehr als 12 Quadratmetern ist ein Führerausweis erforderlich.

Für kleinere Segelboote unterhalb dieser Grenze gilt keine Pflicht, allerdings ist das korrekte Verhalten auf dem See trotzdem zu lernen und anzuwenden.

Bodenseeschifferpatent Kategorie A

Um auf dem Bodensee Motorboote mit einer Antriebsleistung über 4,4 kW zu führen, brauchst du das sogenannte Bodenseeschifferpatent Kategorie A.

Dieses Patent ist speziell für die Navigation auf dem Bodensee gültig und wird in allen drei Anrainerstaaten anerkannt.

Es ersetzt den nationalen Schiffsführerausweis Kategorie A, wenn du ausschliesslich auf dem Bodensee unterwegs bist.

Für Segelschiffe mit mehr als 12 m² Segelfläche benötigst du zusätzlich das Bodenseeschifferpatent Kategorie D.

Wer beides führen möchte – also Motorboot und Segelboot – braucht die Kategorien A und D gemeinsam.

Prüfung und Anerkennung

Die Prüfungsanforderungen für das Bodenseeschifferpatent entsprechen weitgehend denen der schweizerischen Bootsprüfung.

Wer bereits den Schweizer Schiffsführerausweis Kat. A besitzt, kann unter bestimmten Voraussetzungen eine Anerkennung beantragen oder eine verkürzte Prüfung ablegen.

Wichtig: Auch beim Mieten von Booten auf dem Bodensee gelten diese Regeln.

Ohne gültiges Patent oder Führerausweis ist die Bootsübernahme nicht erlaubt, selbst bei kurzen Ausflügen.

Internationale Anerkennung

Wenn du in der Schweiz ein Motorboot führen möchtest, reicht ein ausländischer Führerausweis nicht dauerhaft aus.

Auch wenn du beispielsweise bereits einen Sportbootführerschein See aus Deutschland besitzt oder einen anderen Motorbootausweis aus dem Ausland, gelten in der Schweiz klare Regeln.

Führerausweispflicht für Personen mit Wohnsitz in der Schweiz

Sobald du deinen Wohnsitz in der Schweiz hast, musst du einen offiziell anerkannten Schweizer Schiffsführerausweis besitzen, um auf Seen, Flüssen oder anderen Gewässern mit einem Motorboot zu fahren.

Das gilt für Boote mit einer Motorleistung über 6 kW (bzw. ab 4,4 kW auf dem Bodensee) ebenso wie für bestimmte Segelschiffe.

Anerkennung ausländischer Ausweise: Frist von zwölf Monaten

Ein ausländischer Bootsführerschein, etwa aus Deutschland, Frankreich oder Italien, wird nach dem Zuzug in die Schweiz noch maximal zwölf Monate akzeptiert.

Danach verlierst du die Berechtigung, Boote mit diesem Ausweis auf Schweizer Gewässern zu führen.

Wenn du dich also dauerhaft in der Schweiz aufhältst, musst du innerhalb eines Jahres den Motorbootführerschein Kat. A erwerben oder deinen ausländischen Führerausweis offiziell umtauschen, sofern die Voraussetzungen erfüllt sind.

Umtauschmöglichkeit und ECE Resolution Nr. 40

Ein Umtausch ist unter bestimmten Bedingungen möglich, etwa, wenn dein ausländischer Ausweis nach den Standards der ECE-Resolution Nr. 40 ausgestellt wurde.

Diese internationale Vereinbarung regelt die gegenseitige Anerkennung von Schiffsführerausweisen im Freizeitbereich.

Dennoch verlangt die Schweiz in vielen Fällen zusätzliche Nachweise oder eine praktische Prüfung.

Auch wenn du bereits auf anderen europäischen Gewässern Erfahrung gesammelt hast, empfehlen wir dir, den Schweizer Schiffsführerausweis Kategorie A regulär zu erwerben.

Damit bist du auf der sicheren Seite, sowohl bei Kontrollen als auch bei der Bootsmiete, bei der Versicherung oder beim Führen von Schiffen mit Maschinenantrieb auf offiziellen Fahrwassern.

Fazit

Der Weg zum Motorbootführerschein Kategorie A in der Schweiz ist klar strukturiert und mit der richtigen Vorbereitung gut machbar.

Wer die Voraussetzungen erfüllt, sich gründlich auf die Theorieprüfung vorbereitet und das Fahrkönnen in den praktischen Lektionen aufbaut, hat beste Chancen, die Motorbootprüfung erfolgreich zu bestehen.

Unsere Bootsfahrschule Jehle in Basel begleitet dich durch den gesamten Prozess – von der Anmeldung beim Schifffahrtsamt über die erste Fahrlektion bis hin zur erfolgreichen praktischen Prüfung.

Egal, ob du ein eigenes Motorboot steuern, ein Boot mieten oder auf dem Bodensee, dem Hallwilersee oder anderen Schweizer Gewässern unterwegs sein willst:

Mit dem Motorbootausweis Kat. A bist du rechtlich abgesichert und darfst Schiffe mit einer Motorenleistung über 6 kW sicher führen.

Wichtig ist: Plane genügend Zeit ein, nimm die Ausbildung ernst und wähle eine erfahrene Fahrschule.

Dann wird aus deinem Ziel, den Schiffsführerausweis zu erwerben, schon bald Realität.

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Du möchtest ein Motorboot in der Schweiz führen und überlegst, den Schiffsführerausweis Kategorie A zu machen?

Viele angehende Bootsführer haben ähnliche Fragen zu Prüfungen, Anforderungen und Abläufen.

Hier findest du die wichtigsten Antworten rund um die Bootsprüfung, den Motorbootausweis Kat. A und die nötigen Schritte.

Wie lange ist die Theorieprüfung gültig?

Die Theorieprüfung ist nach Bestehen zwei Jahre lang gültig.

Innerhalb dieses Zeitraums musst du die praktische Motorbootprüfung absolvieren.

Wenn du die Praxisprüfung in dieser Frist nicht bestehst oder nicht antrittst, musst du die Theorieprüfung erneut ablegen.

Kann ich die praktische Prüfung vor der Theorieprüfung ablegen?

Nein, das ist nicht möglich.

Die praktische Prüfung darf erst nach bestandener Theorieprüfung abgelegt werden.

Die Reihenfolge ist gesetzlich geregelt und wird vom kantonalen Schifffahrtsamt strikt eingehalten.

Wie viele Fahrstunden sind erforderlich?

Es gibt keine fixe Mindestanzahl an Fahrstunden.

Die nötige Anzahl hängt von deinem Fahrkönnen, deiner Erfahrung und deinem Lernfortschritt ab.

In der Praxis empfehlen wir bei der Bootsfahrschule Jehle etwa 10 bis 15 Lektionen, um sicher und selbstbewusst zur Prüfung anzutreten.

Die Lektionen helfen dir dabei, alle prüfungsrelevanten Manöver und Regeln unter realen Bedingungen zu trainieren.

Wo kann ich mich anmelden?

Die Anmeldung zum Erhalt eines schweizerischen Schiffsführerausweises erfolgt beim Schifffahrtsamt deines Wohnsitzkantons.

Jeder Kanton hat ein eigenes Verfahren.

In vielen Fällen kannst du die Anmeldung online vorbereiten oder direkt einreichen.

Wichtig: Du brauchst ein aktuelles Passfoto, einen gültigen Sehtest, ein Anmeldeformular und eine Kopie eines amtlichen Ausweises.

Kann ich mit dem Führerausweis auch auf dem Bodensee fahren?

Ja, aber nur unter bestimmten Bedingungen.

Auf dem Bodensee benötigst du das Bodenseeschifferpatent Kategorie A für Motorboote mit mehr als 4,4 kW oder das Patent Kategorie D für Segelschiffe mit mehr als 12 m² Segelfläche.

Der normale Motorbootausweis Kat. A reicht nicht aus, wenn du ausschliesslich auf dem Bodensee fahren möchtest.

Es gibt aber vereinfachte Anerkennungsverfahren.

Ist der Führerausweis auch im Ausland gültig?

Grundsätzlich ja, aber eingeschränkt.

Der Schweizer Schiffsführerausweis Kategorie A wird in einigen Ländern anerkannt, vor allem, wenn diese die ECE-Resolution Nr. 40 unterzeichnet haben.

Dennoch verlangen viele Länder zusätzliche Dokumente oder nationale Prüfungen.

Wenn du ein Motorboot im Ausland mieten oder führen möchtest, erkundige dich im Voraus bei der jeweiligen Bootsvermietung oder Behörde.

Wie schnell kann ich den Führerausweis machen?

Das hängt ganz von dir ab.

Wenn du die Theorie zügig lernst, regelmässig Fahrstunden nimmst und schnell prüfungsreif bist, ist der Erwerb in wenigen Wochen möglich.

Durchschnittlich dauert der gesamte Prozess vom Anmeldetag bis zur bestandenen praktischen Prüfung etwa 6 bis 10 Wochen.